Hier finden Sie aktuelle Informationen zu den Aktivitäten und Angeboten des sprachlich-musischen Bereichs. Dazu gehören die Konzerte unsere Musiker oder die Theateraufführungen des Darstellenden Spiels, aber auch regelmäßige Autorenlesungen für alle Jahrgangsstufen.
Einhardschüler zu Gast in Piedimonte Matese
Ende April/Anfang Mai hat eine Gruppe von 18 Schülern der Einhardschule die italienische Partnerstadt Piedimonte Matese besucht. Es war der erste Besuch der Seligenstädter nach der Pandemie in Italien.
Die Schülerinnen und Schüler und die sie betreuenden Kollegen Pascal Scholz und Barbara Sangermano zeigten sich begeistert vom Programm der Partnerstadt. So besuchte man gemeinsam touristische Highlights wie Pompeij und die Reggia di Caserta und erkundete die Gegend rund um den Golf von Neapel. Ebenso gab es viele kulturelle Unterschiede zu entdecken. Besonders beliebt waren unter den deutschen Schülern der morgendliche Besuch in der Bar vor Schulbeginn, das allabendliche Treffen auf der Piazza mit Freunden, das Genießen von Pizza und Gelato an jeder Ecke – schlicht das Eintauchen in einen ganz anderen Lebensstil „La dolce vita“ eben!
Natürlich nahmen die Schüler auch am Unterricht der „ISISS Piedimonte Matese“ teil und wurden dort vom Schulleiter und den Schülern herzlich begrüßt. Da es sich bei der ISISS um eine Schule mit einem technisch-industriellen sowie agrarwirtschaftlichen Schwerpunkt handelt, konnten unsere Schüler Elektronik- und Informatik-Workshops besuchen, aber auch die Herstellung und Verarbeitung des eigenen Mehls kennenlernen.
Der absolute Höhepunkt war schließlich, dass der SSC Neapel nach 33 Jahren die italienische Meisterschaft gewonnen hat und die Schüler den Freudentaumel und die große Feier miterleben durften.
Zurück in Seligenstadt erklärten die Schüler, der Austausch habe ihnen einen echten Motivationsschub für das weitere Erlernen der Sprache gegeben. Sie könnten es kaum erwarten, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Lesung: Wir leuchten
Am 16.März 2023 besuchte die Autorin Joe Rain die Einhardschule, um eine Perfomance-Lesung für die Jahrgangstufe 10 sowie den Deutsch-Vorleistungskurs zu ihrem Debutroman "Wir leuchten" zu halten. Finanziert wurde die Lesung von unserem Förderverein „Freunde der Einhardschule“.
Der Jugendroman schickt Estelle, die eigentlich alles andere als spontan ist, auf einen Roadtrip mit der rothaarigen Isy, die sie auf einer Party kennenlernt. In einem gestohlenen Pick-Up sind sie zwei Wochen lang unterwegs und treffen die unterschiedlichsten Personen.
Die 24-jährige Autorin ist eine ehemalige Schülerin der Einhardschule. Nach dem Abschluss ihres Abiturs studierte sie Schauspiel in London. Ihren ersten veröffentlichten Roman stellte sie nun auf spielerische Art und Weise zusammen mit ihrer Schauspielkollegin und Freundin Saskia Schnabel vor, die die Lesung moderierte und mit Joe Rain zusammen inszenierte. Anders als in gewöhnlichen Lesungen gab es ansprechende szenische Einlagen und Musik, die für viel Abwechslung sorgten. So wurde neben dem Lesen einiger Kapitel die Charaktere auch schauspielerisch dargestellt. Die musikalische Begleitung der beiden schuf zusätzlich eine wunderbare Atmosphäre. So entstand eine an das junge Publikum angepasste Darbietung, die mit viel Witz und Engagement nicht nur DS-Fans begeistern konnte.
Nach der Lesung durften die Schülerinnen und Schüler der Autorin noch Fragen stellen und sich weiter mit ihr austauschen. Von Joes Schwester illustrierte, ansprechende Postkarten konnten ebenfalls mitgenommen und signiert werden.
Schlussendlich war die zweistündige Vorlesung eine sehr schöne Erfahrung und hat Einblicke in das Leben einer jungen modernen Autorin ermöglicht.
Text: Annika Braig, Charlotte Höfling, Annika Kraske
Schreibworkshop mit Dalibor Markovic an der Einhardschule
Am Aschermittwoch gab es für die Teilnehmer der „Schreibwerkstatt“ der Einhardschule ein besonderes Highlight: Wie schon im letzten Jahr gestaltete der bekannte Poetry-Slammer und Autor Dalibor Markovic einen Workshop mit den jungen Autorinnen und Autoren, diesmal gestiftet vom Friedrich-Bödecker-Kreis. Zusammen mit den beiden Lehrkräften Christina Kunz und Michael Nießner ging es nach einer Vorstellungsrunde gleich ans Eingemachte: Gemeinsam gestaltete die Gruppe eine „Ein-Wort-Thriller-Komödie“, in der sich die Protagonisten Johann und Fritzchen mit einem mysteriösen Mann mit Gewehr, der schließlich als Bärenfutter im Zoo landet, auseinandersetzen müssen. Dies sorgte gleich für gute Laune und viel Gelächter.
Anschließend schrieben die Schülerinnen und Schüler Haikus zu „Geräuschen am Morgen“, Elfchen zur „Natur“, verfassten drei Sätze in einer Fremdsprache sowie eine Wegbeschreibung und einen Kreuzreim zum Thema „Party“. Diese komplett unterschiedlichen Texte wurden schließlich zusammengefasst zu einer einzigen Textsymphonie, die – man konnte es kaum glauben – am Ende sogar Sinn ergab.
Dalibor Markovic erklärte den jungen Autorinnen und Autoren, dass ein guter Text nicht automatisch entstehe, dass häufig viele Überarbeitungen nötig seien, damit am Ende etwas Gutes dabei herauskomme. Am Anfang stehe jedoch immer eine Idee, ein Rahmen oder eine Schreibregel. Zur Ideenfindung diene die Auseinandersetzung mit anderen Texten. Als Beispiele stellte er den Schülern den Anfang des Romans Anton Voyls Fortgang von Georges Perec vor, der ganz ohne den häufigsten Buchstaben „e“ auskommt, sowie das Gedicht „Ottos Mops“ von Ernst Jandl, dessen einziger Vokal das „o“ ist.
Den Abschluss bildete eine von den Schülern eifrig komplettierte Ideensammlung zum Thema „Sterben“ mit der selbst erdachten „Bauernregel“: „Wo eine Leiche ist, ist auch ´ne Larve!“ Leider durfte zum Schrecken der Schreibenden für den folgenden Text kein einziges Wort aus der Sammlung verwendet werden. Die Notwendigkeit zu umschreiben und zu poetisieren, brachte besondere Textblüten hervor. Diese erstreckten sich von einem spannenden Kurzkrimi mit dem Titel „Gib mir eine Person Zeit!“, einem Bericht über einen verdurstenden Wüstenwanderer über Philosophisches aus der Sicht eines Selbstmörders und der Beschreibung des Todes mit der Regen-Metapher.
Wer neugierig geworden ist, kann die Autorinnen und Autoren und ihre Texte kennenlernen am 7. Mai 2023, dem „Tag für die Literatur“ des Hessischen Rundfunks, um 16 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus in Seligenstadt.
Theaterfest an der Einhardschule
Beide Abende begannen um 19 Uhr mit „Nathis Trauma“. Der Kurs von Angela Schönfelder hat sich mit E.T.A. Hoffmanns Schulklassiker „Der Sandmann“ auseinandergesetzt und diesen gehörig aktualisiert. Aus Hoffmanns Nathanel, wurde Nathi, der Angst hat. Aufgrund traumatischer Erlebnisse in der Kindheit glaubt er oder sie, das bleibt im Stück offen, in den verschiedensten Situationen vom „Sandmann“ verfolgt zu werden, selbst, als er oder sie diese zauberhafte Person, bei der es sich eventuell um Hofmanns Olympia handelt, über Instagram kennenlernt. Aber muss deswegen alles so enden wie in der abiturrelevanten Lektüre der Oberstufe? Die Theatergruppe stellt in ihrem Stück auch die Frage, ob wir nicht alle einen „Sandmann“ in uns tragen, der uns in unserem Alltag immer mal wieder begegnet oder uns sogar verfolgt?
Jeweils um 20 Uhr ist „Märchen-reloaded“ zu sehen. Der Kurs unter der Leitung von Sonja Muschkoski hat sich mit den Märchen aus den Kindertagen befasst. Also mit Klassikern wie Rotkäppchen und dem bösen Wolf, Frau Holle mit Glücksmarie und Pechmarie oder dem Froschkönig. Der Kurs hat aber die Aussagen der Märchen nicht ganz so ernst genommen und versucht sie als Steinbruch für eine zeitgenössische Auseinandersetzung zu nutzen, eben Märchen reloaded.
Deutschunterricht mal anders
Liedermacher Sven Garrecht zu Besuch an der Einhardschule
Eine ganz besondere Deutschstunde durfte die Klasse 10e der Einhardschule erleben. Der Seligenstädter Liedermacher und Comedian Sven Garrecht besuchte die Klasse, um Deutschlehrerin Christina Kunz bei der Unterrichtseinheit Satire zu unterstützen. Da sein „Heldenlied“ sich speziell an Schüler richtet, die sich für den Klimaschutz und in der Fridays-for-Future-Bewegung einsetzen, fragte Kunz an, ob sie dieses im Unterricht verwenden dürfe. Dem folgte eine Einladung, es doch gleich selbst vorzutragen, die der Künstler freudig annahm. „Das ist einfacher, als in der Schule ein You-Tube-Video zu zeigen“, meinte die Lehrerin augenzwinkernd.
Die Schüler lernten so nicht nur das Lied nebst Autor kennen, sondern zugleich die Entstehungsgeschichte. Auch wenn einige meinten, ihre Generation käme dabei zu gut weg, war die Zustimmung groß. Mit seiner offenen und schwungvollen Art zog Garrecht die Schüler sofort in seinen Bann, der Spaß war ihm deutlich anzumerken. Begeistert forderten seine Zuhörer weitere Zugaben und erfuhren noch ganz nebenher, wie lange es dauert, bis ein Song entsteht, warum es sich lohnen könnte, Verkehrsregeln zu brechen und was Beethoven sich gedacht haben könnte, als er sein „Für Elise“ komponierte. Auch ernste Themen wie der Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen wurden kritisch beleuchtet. Dass sich freitags in der sechsten Stunde kein Schüler für das sonst so erlösende Klingeln interessierte, spricht für sich.
Endlich wieder Musik an der Einhardschule
Seligenstadt, 5.7.2022. Endlich wieder Musik an der Einhardschule. Nach einer pandemiebedingten Pause fand am vergangenen Dienstag nach zwei Jahren ein großes Sommerkonzert im Forum statt, das die zahlreichen Besucher kaum fassen konnte. Immerhin waren an diesem Abend auch fast alle Musikgruppen der Schule vertreten. Eröffnet wurde das Konzert vom Gitarrenensemble unter der Leitung von Michael Nießner. Die Chöre der Klassen fünf, sechs und sieben unter der Leitung von Joachim Schäfer und Roman Zöller präsentierten vor allen Dingen Popstücke wie Bonnie Tylers „Total Eclipse of the Heart“ oder Andreas Buranis „Ein Hoch auf uns“, bei dem das Publikum begeistert mitklatschte. Der Chor der Jahrgangsstufe acht bis Q4 begeisterte mit Stücken aus „The Greatest Showman“. Traditionell wurden vor dem Auftritt des Chores die Abiturienten geehrt, die sich um die Musik verdient gemacht haben, und nun die Schule verlassen.
Das Instrumentalensemble und das Orchester, beide unter der Leitung von Bernhard Lingner, konnten das Publikum mit einem Potpourri aus bekannten Filmmusiken begeistern. Das Flötenensemble von Susanne Dodel, die leider erkrankt war, wurde von Benedikt Berker dirigiert und sorgte mit dem Ungarischen Tanz von Brahms für Stimmung. Verstärkt wurden das Ensemble und das Orchester von Kollegen und ehemaligen Schülerinnen, die der Schule nach wie vor freundschaftlich verbunden sind.
Nach dem zweistündigen Konzert im Forum gab es noch einen Open-Air-Gig der Schulbands D’Einhard und D’Einhard Piccolo unter der Leitung von Michael Nießner. Bei herrlichem Sommerwetter konnte das Publikum echte Rockklassiker vor dem bunt dekorierten fliegenden Künstlerzimmer genießen. Roman Zöller, Fachsprecher Musik, zeigte sich erleichtert, dass das Konzert trotz der durch die Pandemie verursachten widrigen Probenbedingungen ein voller Erfolg war.
Schreibworkshops an der Einhardschule
Seligenstadt, 2.7.2022. Für Schülerinnen und Schüler, die gerne schreiben, hat es im Mai und Juni ein besonderes Highlight an der Einhardschule gegeben: In zwei Workshops konnten sie ihre Fähigkeiten weiter ausbauen und kreative Texte gestalten.
Der erste Workshop fand statt am 23. Mai unter der Leitung von Christina Kunz, Autorin und Deutschlehrerin an der Einhardschule. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Kollegin Stephanie Nebenführ und der Abiturientin Livia Trageser. Nach einem Schreibimpuls setzten sich die 13 Schülerinnen und zwei Schüler mit der Frage auseinander, was einen Text interessant macht. Dazu analysierten sie Gedichte verschiedener Autoren und Autorinnen. Anschließend durften sie selbst tätig werden: Angeregt von Bildmotiven verfassten sie eigene Texte, die bereits sehr professionell waren und die drei Kursleiterinnen begeisterten. Tipps zum Vortragen rundeten den Workshop ab.
Der zweite Workshop am 27. Juni unter Leitung des Poetry-Slammers Dalibor Marković stand unter dem Motto „Lautschriften. Anschreiben gegen Ausgrenzung“. Mitorganisator waren das Jugendbildungswerk Offenbach unter persönlicher Unterstützung von Sabine Ehret sowie das Junge Literaturforum Frankfurt im Rahmen des Festivals „Lautschriften – Politik im Freien Theater“.
Im zweiten Workshop konnten sich die Schüler und Schülerinnen wieder in kurzen Schreibübungen ausprobieren, was nicht selten zu großem Gelächter in der Gruppe führte. So wurden Haikus geschrieben „Schlafen ist wichtig/ sonst können wir nix machen/ deshalb ab ins Bett“ und Fantasieworte ersonnen wie „Gretelsyndrom, das: die krankhafte Sucht nach Brot“.
Ernster und überraschend aktuell ging es zu, als die Gruppe an eigenen längeren Texten arbeitete. Von der restriktiver werdenden Politik der USA über Reflexionen über die Vergänglichkeit und vieles andere erstreckten sich die Texte der jungen Autoren und Autorinnen.
Zum Ende des Workshops stellte sich Dalibor Marković den vielen Fragen der Jugendlichen. Wie lange dauert es, bis ein Buch erscheint? Was ist eigentlich ein Lektorat? Und was ein Poetry Slam?
So erfuhren die Schüler und Schülerinnen auch, dass Dalibor Marković nicht nur Autor, sondern auch Frankfurts bester Bolognese-Koch ist.
Anthologie und Lesung im Oktober
Die Schüler und Schülerinnen werden die Texte Anfang Oktober im Rahmen einer Veranstaltung „Lautschriften. Anschreiben gegen Ausgrenzung“ in Seligenstadt vorstellen, bei denen auch Dalibor Marković wieder mit von der Partie sein wird. Nähere Informationen folgen.